Archiv für den Monat: Juni 2017

Soli-Erklärung

Das Alte Sportamt aus Bremen solidarisiert sich mit der Besetzung der Villa Rühl in Kassel. „Selbstverwaltete und unkommerzielle Räume sind wichtiger Bestandteil einer widerständigen Kultur und Politik. Sie bieten den Menschen die Möglichkeit sich unabhängig und selbstbestimmt zu organisieren und der Aufwertung ganzer Stadtteile und der damit verbunden Verdrängung von Menschen und Projekten eigene Ideen entgegenzusetzen.Wir wünschen euch viel Kraft und Erfolg bei der Besetzung! Für ein soziales und politisches Zentrum in Kassel!“

Solidarische Grüße aus Bremen

euer Altes Sportamt

Infos unter: https://villakassel.wordpress.com/

Hallo liebe Gäste!

Das Alte Sportamt bietet uns allen einen offenen und unkommerziellen Raum. In unserer Praxis bedeutet das, dass bei Veranstaltungen kein Eintritt genommen wird, dass eine Raumnutzung keine Miete kostet und Getränkepreise so niedrig wie möglich gehalten werden. Wir wollen nicht, dass die finanziellen Mittel darüber entscheiden, wer unsere Veranstaltungen besucht. 

Unser Ziel ist es vielmehr, dass sich alle Besucher_innen bei uns wohlfühlen und niemand aufgrund von Geldmangel ausgeschlossen wird. Wir gehen davon aus, dass ein solcher offener, unkommerzieller Ort allein durch Getränkeverkauf, kleine Spenden und natürlich durch viele helfende Hände funktionieren kann. Dennoch entstehen Kosten, die nicht allein durch den Verkauf von Getränken aufgefangen werden können. Wir benötigen Geld für Strom und Wasser, um Einkäufe zu erledigen oder für Reparaturen und Anschaffungen. Besonders aber für die Bands und Künstler*innen, die teilweise sehr weite Wege auf sich nehmen, um hier spielen zu können.

Als selbstorganisierter Raum vertrauen wir darauf, dass alle, die zu uns kommen, ein gemeinsames Interesse am Erhalt des Sportamts haben. Daher bitten wir euch um Spenden.  Spendendosen findet ihr auf den Tresen und am Infostand. Zusätzlich werden wir am Abend wiederholt mit einer Band-Spendenbox unterwegs sein. Auch die „Küche für alle“-Teams freuen sich, wenn ihre Unkosten gedeckt werden.

die Besetzer_innen des Alten Sportamt

Nicht mit uns! Eine Bremer Erklärung.

Die Bundestagswahl im September 2017 steht unter besonderen Vorzeichen. Sie wird entscheiden, ob nach dem Aufflammen rechter Gewalt auf den Straßen künftig auch im Deutschen Bundestag eine Partei vertreten sein wird, die offen rechtsradikale Positionen vertritt.

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) versucht, die politische Rechte in der Bundesrepublik neu zu erfinden. An den Start gegangen als nationalkonservative Mittelstandspartei gelingt es ihr inzwischen, Parolen im Stile der NPD salonfähig erscheinen zu lassen. Während draußen Unterkünfte für Asylsuchende brennen, reden AfD-Vertreter*innen von Schießbefehlen an den EU-Außengrenzen, fürchten das Aussterben des „deutschen Volkes“, stellen das Gedenken an den Holocaust in Frage, versuchen die Errungenschaften der Frauen*bewegung ungeschehen zu machen, wollen die Rechte von Arbeitnehmer*innen und Erwerbslosen einschränken und mobilisieren gegen Geflüchtete, Homosexuelle, Alleinerziehende und alle anderen, die nicht in ihr eindimensionales Weltbild passen. Mit ihrer Strategie des kalkulierten Tabubruchs rückt sich die AfD nicht nur geschickt ins mediale Rampenlicht, sondern verstärkt insgesamt ein gesellschaftliches Klima der Ausgrenzung.

Dass NPD, Republikaner und Co. mit solchen Tönen bundesweit nie eine nennenswerte politische Kraft werden konnten, lag nicht zuletzt an dem eindeutigen Echo aus der Zivilgesellschaft: Euer Rassismus ist kein akzeptabler Standpunkt und wer gegen Minderheiten hetzt, bekommt dafür keine Talkshow, kein Podium und keine Straße! Trotz all unserer Unterschiede – diese Haltung eint uns auch heute. Wir dulden keine Hetzer*innen. Wir sehen die vielen dringlichen Missstände in der Bundesrepublik und weltweit. Die neuen Zäune und Mauern in den Köpfen und an den Grenzen, die Armut und den Krieg. Aber wir wissen: Die alten und die neuen Rechten sind Teil des Problems und nicht der Lösung. Wir werden uns an der Verbreitung ihrer Parolen nicht beteiligen. Wo wir sind, bekommen sie kein Forum – weder auf der Straße, noch in unseren Vereinen, in unseren (Hoch)Schulen und Betrieben, Läden und Kneipen, an unseren Treffpunkten oder im Parlament.

Infos: https://bremer-erklaerung.org/