Archiv für den Monat: Juni 2011

Kino: Emmely und der Streik im Einzelhandel

Die Situation der Beschäftigten im Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Während die Arbeitsbelastung immer näher an die Grenze des körperlich erträglichen geht, bleiben die Löhne immer weiter hinter den steigenden Lebenshaltungskosten zurück. Und das während die Gewinne der Unternehmen kontinuierlich ansteigen: zwischen 2000 und 2006 um 64,3%. Als die Arbeitgeber Ende 2006 die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit kürzen wollten, hatten sie im Empfinden vieler Beschäftigter eine Grenze überschritten: Die längste und härteste Tarifauseinandersetzung im deutschen Einzelhandel begann.

Der Film begleitet die Streikenden über mehrere Monate. Zu Wort kommen Frauen, die seit Jahrzehnten im Einzelhandel arbeiten. Viele streiken zum ersten mal in ihrem Leben. Oft sind sie allein erziehend, in Teilzeit und mit so wenig Lohn, dass sie sich ihr Essen „bei der Familie zusammensuchen“ müssen. Manchen wird ihr Engagement im Streik zum Verhängnis, Emmely zum Beispiel. Nachdem sie in ihrer Kaiser’s Filiale den Streik organisiert hat, wird ihr unter einem Vorwand fristlos gekündigt. Als sie auf Wiedereinstellung klagt bekommt sie die ganze Wucht des einseitig an den Interessen der Unternehmen ausgerichteten deutschen Arbeitsrechts zu spüren.

Der Film sucht nach Antworten auf die Frage, weshalb die Beschäftigten und ihre Organisationen nicht in der Lage sind, sich gegen die Arbeitgeber durchzusetzen. Er erkundet das Engagement der ArbeiterInnen im Streik und analysiert das Vorgehen der Streikleitung und die Rolle der Betriebsräte. Beschrieben werden auch die Interventionen linker Gruppen an der Seite der Streikenden.
kanalB 2009 – 56min

Montag, 27.06.2011 ab 18 Uhr – Eintritt frei

Altes Sportamt wird neu genutzt

 

Bremen. In und vor dem früheren Sportamt-Gebäude in der Pauliner Marsch ist seit gestern Platz für Kinder, Café, Kunst und Kultur. Und das mit direktem Weserblick. Gemeinsam mit Interessierten hat die ZwischenZeitZentrale (ZZZ) ein Konzept für die Zwischennutzung des 1967 gebauten und bis 2006 vom Sportamt genutzten Gebäudes entwickelt.

Die ZwischenZeitZentrale hat bereits eine ganze Reihe leerstehender Gebäude mit Leben gefüllt. So nun auch das Sportamt. „Immobilien Bremen, die das Gebäude verwaltet, ist auf uns zugekommen und hat uns das Gebäude angeboten“, sagte ZZZ-Vertreter Michael Ziehl.

Das Konzept ist nun zunächst bis Oktober angelegt. Der neu gegründete Verein „Klapstul – ist das Kunst oder kann das weg“ richtet im Obergeschoss seine Vereinsräume und Ateliers zum gemeinschaftlichen Arbeiten ein. Auf dem Hof werden neben Ausstellungen und einem Kulturprogramm mit Film-, Theater- und Musikaufführungen regelmäßig Workshops von Pädagoginnen für Kinder und Kulturinteressierte angeboten.

Im Hof bietet das Café im Container „Sue Sylvester’s“ donnerstags bis sonntags von 11 bis 22 Uhr Kaffee, Erfrischungsgetränke und selbstgebackenen Kuchen an.

Weser Kurier, 19.06.2011

Flyer

Das alte Sportamt Bremen erwacht im Sommer zu neuem Leben. Auf dem Peterswerder direkt an der Weser entsteht ein temporärer Raum für Kunst- und Kulturschaffende.
Der neugegründete `Klapstul e.V. – Ist das Kunst oder kann das weg?´ richtet dort seine Vereinsräume und Ateliers ein. Aus der gemeintschaftlichen Arbeit entstehen Ausstellungen, Theatervorstellungen und ein vielseitiges Programm mit Film, Musik und Lesung.
Regelmäßige Workshops für Kinder und Kunstinteressierte auf den Außenflächen greifen den Ort und seine Umgebung auf.
Der Innenhof ist Treffpunkt und Kommunikationsort.
Von Donnerstag bis Sonntag bietet Sue Sylvester`s von 11:00-22:00 Uhr Café und Erfrischungen an.

Kontakt:
sportamt[ät]klubraum.org

Adresse:
Altes Sportamt
Auf dem Peterswerder 44
28205 Bremen