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Besetzung Tag 1

Wir haben heute, am Donnerstag das alte Sportamt besetzt (siehe Pressemitteilung und Flyer unten).

Um 17 Uhr starteten die Aktionstage rund um das Alte Sportamt mit einer kleinen unangemeldeten Demo von Unterstützer_innen. Trotz Kälte und starkem Wind liefen knapp 100 Leute mit Musik, Samba und reichlich Konfetti vom Ziegenmarkt (Steintor) zum alten Sportamt.

2 Redebeiträge, hunderte Flyer und einige Transparente erklärten den Passant_innen die Lage rund um das Sportamt.

Mit guter Laune und einem vom Wind schon von Anfang an sehr in Mitleidenschaft gezogenen Fronttranspi, kam die Demo am Sportamt an wo sie mit Konfettikanonen begrüßt wurde.

Im Hof gab es Essen und Getränke, Musik , einen Kicker, Siebdruck und Teile des  Umsonstladens und danach  ein ausgiebiges Konzert von „Per Definition zur Traumfigur“ wo sich alle noch einmal aufwärmen konnten.

Einen ersten Presseartikel gibt es hier im Weserkurier:
http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadtreport_artikel,-Zwischennutzer-besetzen-Gebaeude-_arid,1094160.html

Freuen wir uns auf das Programm der nächsten Tage.

Das Sportamt ist besetzt!

Heute haben wir das alte Sportamt besetzt!

Vier Jahre lang haben wir, die Nutzer_innen des alten Sportamts, auf der Verwaltungsebene versucht uns eine langfristige Perspektive aufzubauen. Es hat sich gezeigt, dass Baurecht,Hochwasserschutz und Bürokratie dabei angeblich keine Ausnahmen zulassen und so ein selbstverwaltetes, unkommerzielles Kulturzentrum unmöglich machen.

Seitdem uns im Dezember Gerüchte zu Ohren gekommen waren, dass die Immobilien Bremen (IB) nun eine andere Nutzung für das Gebäude favorisiert, haben wir versucht die Verantwortlichen zu einer Stellungnahme zu bewegen. Auf mehrere Mails und Anfragen kam jedoch keine Antwort. Obwohl wir mit unserer Situation an die Öffentlichkeit gegangen waren, gab es bis heute keine Kontaktaufnahme von Seiten der IB.

Anfang Merz lasen wir im Weserkurier, dass der „Streit“ um die Zukunft des Sportamta beigelegt sei. Plötzlich war von einer Einigung die Rede, obwohl zu keinem Zeitpunkt Gespräche mit uns stattgefunden hatten. Einen Sommer lang wolle man uns noch genehmigen das Gebäude zu nutzen. Einer längerfristigen Perspektive des bestehenden Projekts stünden jedoch „bauordnungsrechtliche Bedenken“ gegenüber, außerdem solle langfristig eine „planungsrechtlich zulässige Nachnutzung“ gesucht werden.

De facto bedeutet dies für uns einen Rauswurf, den wir auch noch legitimieren sollen,indem wir einer erneuten Zwischennutzung für diesen Sommer zustimmen.

An dieser Stelle wollen wir deutlich sagen, dass wir keine weitere Zwischennutzung akzeptieren! Pläne rund um das Gebäude ‚altes Sportamt‘ können nicht ohne uns gemacht werden, denn ab heute haben wir dieses Haus besetzt! Wir sehen darin die Möglichkeit unserem Anliegen Gehör zu verschaffen und von nun an selbst an der Schaffung von Tatsachen beteiligt zu sein.

Zwischennutzung ist nichts für uns:

Das ‘Inwertsetzen’ von ökonomisch unnutzbaren Geländen und Gebäuden durch oftmals alternative, aber provisorische und zeitlich begrenzte Kultur-Projekte gehört inzwischen zum Einmaleins einer gezielten Stadtentwicklung. Raum, der sich einfach wieder entziehen lässt und keine extra Kosten aufwirft, für alternative Projekte bereitzustellen, sieht zwar schön aus und befriedigt ein gewisses Klientel, erschwert aber gleichzeitig den Aufbau von dauerhaften, alternativen Strukturen.

Vier Jahre Zwischennutzung haben uns nun bewiesen, was eigentlich schon vorher klar war: sinnlose Nutzungseinschränkungen und -auflagen, immer wieder Unsicherheit über die Zukunft des Projekts, ständige Unklarheit über eine langfristige Perspektive, kraft- und kapazitätenraubende Verhandlungen mit der Stadt. Zuguter Letzt werden wir monatelang hingehalten, nur um dann gekündigt und durch ein Lager ersetzt zu werden. Das lassen wir uns nicht gefallen!

Was wir fordern:

Uns ist bewusst, dass dieses Gebäude komplizierten Sonderbedingungen unterliegt. Wir haben jedoch vier Sommer lang bewiesen, dass die Art von Nutzung, wie wir sie betreiben, durchaus funktioniert. Daher lassen wir uns nicht länger abspeisen mit Verweisen auf Baurecht und Gesetze. Diese Entscheidung muss auf politischer Ebene getroffen werden.

Gerade in einer durch Profit geleiteten Gesellschaft ist es wichtig, kleine Nischen zu schaffen, in denen Geld keine große Rolle spielt. Einen selbstverwalteten Raum, der von vielen Menschen genutzt wird gegen einen Lagerraum für Sportgeräte einzutauschen, halten wir für nicht zu rechtfertigen. Daher fordern wir die IB auf vom Verkauf der Immobilie abzurücken und stattdessen uns, der Nutzer_innen-Gruppe, das Gebäude zu überlassen.

Wir sind bereit die genauen Bedingungen einer langfristigen Nutzung zu verhandeln, werden das alte Sportamt jedoch nicht freiwillig verlassen!

die Nutzer_innen des alten Sportamts

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Einigung ohne Verhandlung?

Wir haben überrascht im Weser Kurier (1) gelesen, dass der „Streit“ um die Zukunft des Alten Sportamts beigelegt sei. Seit mehreren Monaten versuchen wir mit der Immobilien Bremen (IB) ins Gespräch zu kommen. Diese Gespräche haben aber bis heute nicht stattgefunden. Da fragen wir uns als Nutzer_innen – Gruppe, wer sich da mit wem geeinigt haben soll.

Der Pressesprecher der IB verkündet nun also, dass es von Seiten der IB keine Probleme mit der Genehmigung gebe und die baurechtliche Duldung für 2015 reine Formsache sei. Danach ist aber definitiv Schluss und das Projekt „Altes Sportamt“ wird für einen Lagerraum für Sportgeräte weichen müssen.

Unsere Forderung nach einer langfristigen Perspektive für ein selbstverwaltetes und un-kommerzielles Zentrum im Alten Sportamt wird in diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt. Andererseits sind die „baurechtlichen Bedenken“, die immer als Hauptargument gegen eine weitere Nutzung angeführt wurden auf einmal nur noch „Formsache“.

Dass wir aus der Presse erfahren wie es im Alten Sportamt weitergehen soll, wundert uns auf Grund der Informationspolitik der IB in den letzten Jahren jedoch wenig. Es werden Tatsachen geschaffen die eine langfristige Perspektive unmöglich machen, bevor wir als Nutzer_innen unsere Ideen und Vorstellungen in eine Diskussion über die Zukunft des Alten Sportamt einbringen können.

Sollte sich die IB in den kommenden Tagen zur Abwechslung mal bei uns als Nutzer_innen – Gruppe melden um über die Zukunft des Alten Sportamts zu sprechen, werden wir euch so schnell wie möglich informieren.

Die Nutzer_innen des Alten Sportamts

(1) http://www.weser-kurier.de/bremen_artikel,-Klapstul-bleibt-vorerst-_arid,1067577.html